Neue Halle und viele neue Kunden
Solingen. TECSAFE zählt auch in diesem Jahr zu den deutschen Wachstumschampions. Das junge Unternehmen von der Dingshauser Straße ist Spezialist für „Schaum nach Maß“. Gut sechs Millionen Euro Umsatz erwartet TECSAFE-Geschäftsführer Knut Hermes in diesem Jahr. 2018 waren es 4,8 Millionen, 2015 noch 2,7 Millionen Euro. Der Sprung brachte der Firma von der Dingshauser Straße wieder einen Platz unter den 500 wachstumsstärksten Unternehmen Deutschlands ein – wie schon 2018 und 2017. Bei der von Focus und Statista aufgestellten Rangliste kam TECSAFE in der Gruppe verarbeitendes und produzierendes Gewerbe auf Rang 17 (ohne Automobil- und Maschinenbau).
„Wir sind in neuen Märkten gewachsen“, erläutert Maximilian Hermes, der Sohn des Firmengründers. Der Betriebs- und Vertriebsleiter stellte im September erstmals bei der „FachPack“-Messe in Nürnberg aus: „Das war für uns sehr erfolgreich.“ TECSAFE ist Spezialist für hochwertige Schaumstoff-Einlagen. Die werden nicht nur von Werkzeug- und Schneidwarenherstellern aus der Region geschätzt. „Alle Produzenten von Artikeln, die einen hohen Qualitätsanspruch haben oder besonders geschützt werden müssen“, sieht Knut Hermes als potentielle Kunden.
Neben den Schäumen werden auch Holz sowie Vollkunststoff eingesetzt und beispielsweise von Laboren sowie der Lebensmittelindustrie genutzt. Maximilian Hermes: „Alles muss reinraumfähig sein.“ So fertigt TECSAFE mit einem Kunden aus Köln für die Milchunion Hocheifel. Hermes: „Und mit einem anderen Kunden rüsten wir alle Werke von Zeiss Messtechnik aus.“ Aus der reinen Werkzeugaufbewahrung wurde ein System, mit dessen Hilfe sich auch optische Geräte, Computer, Elektromaschinen, Aufhängevorrichtungen und anderes sicher verwahren und transportieren lassen – selbst von der Bundeswehr genutzte Beatmungsgeräte.
Der Vorteil von TECSAFE liegt in der Flexibilität. Mit dem „SchaumDesigner“ können die Kunden ihre Wünsche selbst vorgeben; das webbasierte Konfigurationssystem sorgt für rund zwei Drittel des Umsatzes. Auch kleine Losgrößen sind möglich – vom Einzelstück bis zur Vollserie.
Unter dem Strich gibt es so viel Arbeit, dass TECSAFE jetzt rund eine halbe Million Euro in eine neue, 400 Quadratmeter große Lagerhalle investierte. In das innen sieben Meter hohe Gebäude lässt sich bei Bedarf noch eine Etage für die Produktion einziehen.
Fast fertig ist auch das mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk. Es soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. „Wir haben unser Energiekonzept umgestellt“, berichtet Knut Hermes. „Neben der Kosteneinsparung steht der Umweltgedanke im Vordergrund. Wir haben immer nur in Schritten investiert, denn unser Hauptwachstum finanzieren wir aus den laufenden Einnahmen.“ Rund 150.000 Euro kosteten die neue LED-Beleuchtung und das Kraftwerk. Hermes: „Wir arbeiten im Zweischicht-Betrieb und können gut zwei Drittel des Stroms selbst nutzen.“
40 Mitarbeiter sind inzwischen für TECSAFE im Einsatz. Viele wurden im Werk für ihre Tätigkeit ausgebildet, besuchten Sprachkurse und andere Seminare. Hermes: „Damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht. In der Konstruktion arbeiten beispielsweise zwei Kräfte, die als Produktionshelfer begonnen haben.“ Neben der Belegschaft wuchs auch der Maschinenpark: Neben einer zweiten Anlage für automatische Zuschnitte wurden vier weitere Fräsanlagen angeschafft. Mit ihnen verfügt TECSAFE jetzt über 25.
Ein Ende des Wachstums erwartet Knut Hermes nicht: „Wir sind inzwischen auch im europäischen Ausland sehr aktiv. Wir werden uns in den nächsten Jahren sehr intensiv mit den Hochpreismärkten in der Schweiz, in Skandinavien und den Benelux-Staaten befassen. Dort wollen wir Fuß fassen.“
Außerdem gebe es erste große Projekte im asiatischen Raum, bei denen ebenfalls Qualität im Vordergrund stehe. „Aus reinen Sicherheitserwägungen“ sieht sich der 56-jährige Geschäftsführer schon einmal in Solingen nach einem zweiten Produktionsstandort um. Er soll in den nächsten zwei bis drei Jahren geschaffen werden. Eine kleinere Reservefläche hat das Unternehmen auch noch an der Beethovenstraße.
Bericht Rheinische Post 20.11.19
TECSAFE ist erneut ein Wachstumschampion
Im bundesweiten Vergleich sind Umsatz und Mitarbeiterzahl überdurchschnittlich gestiegen. Zum dritten Mal in Folge gehört die TECSAFE GmbH zu den 500 Wachstumschampions in Deutschland. Nach 2017 und 2018 haben die Solinger damit erneut einen Spitzenplatz unter den bundesweit rund 12 500 Unternehmen erreicht, die vom Magazin Focus und dem Statistik-Portal Statista zur Teilnahme an der Erhebung eingeladen wurden. In die Wertung flossen das Wachstum bei der Mitarbeiterzahl sowie beim Umsatz ein.
Das Unternehmen entwickelt an der Dingshauser Straße gemeinsam mit seinen Kunden individuelle Schaumeinlagen zur Aufbewahrung ihrer Produkte. Jeder Kunde kann sich nach seinen Bedürfnissen die passenden Einlagen etwa für seinen Werkzeugkoffer oder -wagen zuschneiden lassen. So findet er alles griffbereit am richtigen Platz. Eine Mindestabnahmemenge gibt es dabei nicht. „Wir beginnen schon bei Losgröße eins“, sagt Firmengründer und Geschäftsführer Knut Hermes.
Einen Umsatz von fast sechs Millionen Euro erwartet er für das laufende Jahr. Dies macht das Unternehmen in diesem Bereich zum Wachstumschampion, da der Umsatz im vergangenen Jahr noch bei 4,8 Millionen Euro lag. Auch die Mitarbeiterzahl ist seit dem vergangenen Jahr von rund 30 auf mittlerweile fast 40 weiter angestiegen. Beides zusammen bescherte den Solingern den 17. Rang in der Gruppe des verarbeitenden und produzierenden Gewerbes – ohne Automobil- und Maschinenbau.
Neue Halle wurde im Oktober in Betrieb genommen
Gewachsen ist das Unternehmen auch räumlich: Im vergangenen Monat wurde eine neue, 400 Quadratmeter große Halle in Betrieb genommen. Aktuell wird sie ausschließlich als Lagerhalle genutzt, kann aber auch zur Produktionshalle umgewandelt werden. Der dadurch entfallende Lagerplatz könnte dann in der gleichen Halle ersetzt werden. „Wir haben die Halle bewusst mit 7,50 Metern so hoch gebaut, dass eine Zwischendecke eingezogen werden kann“, erläutert Hermes.
Rund 500 000 Euro haben er und sein Sohn Maximilian, der als Prokurist und Vertriebsleiter im Unternehmen tätig ist, in den Hallenneubau investiert. Gemeinsam haben sie bereits das nächste Wachstum ins Auge gefasst: Da die Kapazität des Firmengeländes an der Dingshauser Straße durch die neue Halle ausgeschöpft ist, soll innerhalb der kommenden zwei Jahre ein zweiter Standort in Solingen eröffnet werden. Wachsen würde das Unternehmen dadurch allerdings nur in Solingen, denn im Gegenzug würde der bereits vorhandene zweite Standort in Meerbusch aufgegeben.
Ein Grund für das stetige Wachstum ist, dass es dem Unternehmen gelungen ist, einen neuen Kundenkreis zu erschließen. „Wir arbeiten schon für fast alle großen Werkzeughersteller in Europa. Inzwischen machen wir auch immer mehr für die Schneidwarenindustrie“, sagt der Senior-Chef. Zudem floriert das weltweite Geschäft. Der amerikanische Markt wird durch einen Franchise-Partner in der Nähe von San Diego bedient. Ähnliches ist für den pazifischen Raum geplant. „Denn wir leben davon, dass wir auch Kleinstgrößen in kürzester Zeit herstellen und ausliefern können“, sagt der 56 Jahre alte Geschäftsführer. Um dies zukünftig garantieren zu können, wird stetig auch in die Software investiert. Etwa eine Million Euro soll in den kommenden 18 Monaten für deren Weiterentwicklung ausgegeben werden.
Bericht Solinger Tageblatt 26.11.19